Erfahrungsbericht mit Gluten und Kuhmilch-freier Ernährung und RMT nach Harald Blomberg

Die Diät wurde von meinem langjährigen Hausarzt meinem Mann und mir empfohlen und Mitte Februar 2014 begonnen.

Mein Mann hatte seit vielen Jahren immer das Gefühl, nicht genug gegessen zu haben und einen „Krebs„ im Magen zu haben. Nach dem Mittagessen waren wir meistens so müde, dass wir unbedingt einen Mittagsschlaf brauchten, der sich aber nicht auf eine Viertelstunde beschränkte, nach der wir wieder fit waren, sondern der eher zwei Stunden dauerte .Danach aber fühlten wir uns nicht erholt.

Nach einer oder zwei Wochen Diät war die bleischwere Müdigkeit verschwunden und auch der „Krebs“ im Verdauungsapparat meines Mannes wollte nichts mehr zu fressen.

Ich muss noch hinzufügen, dass wir seit vielen Jahren überhaupt keinen Kaffee mehr trinken, was die meisten Leute eben nach dem Essen brauchen, um sich über die Müdigkeit hinwegzutäuschen.

Das Ausmaß des versteckten Glutens war uns damals noch nicht klar, wir tranken weiterhin Bier und achteten nicht auf die Zutaten bei den Einkäufen.

Im Oktober und November 2014 waren wir in Australien und fielen immer wieder in Glutenfallen, weil viele verarbeitete Nahrungsmittel eben Gluten enthalten.

Mein Mann hatte sich beim Hinflug die rechte Schulter gezerrt und landete 2 Tage nach der Ankunft in der Notaufnahme in Brisbane. Diagnose war nicht ganz klar: Arthroseschub, Frozen Shoulder. Behandlung: Schmerzmittel. 2 Tage später: das rechte Gelenk war unförmig und geschwollen. Dieses Mal wurde außer den Schmerzmitteln Physiotherapie verschrieben, was half, aber es gab immer wieder Rückfälle und wir konnten nach 6 Wochen nur unter äußersten Anstrengungen den Rückflug bewältigen. Er konnte sich die ganze Zeit nicht des rechten Armes und der Hand bedienen, nicht allein anziehen, nicht Autofahren etc.

Die Untersuchungen zuhause in Straßburg brachten nur schreckliche Diagnosen, aber keine Besserungen.

An Weihnachten hatte ich beim VAK ein Überraschungspaket mit Büchern bestellt und darunter befand sich „Autismus ist heilbar“ von Harald Blomberg. Ich verschlang es und dachte: Wow, da sind ganz interessante Sachen drin, da möchte ich mehr wissen! Ich meldete mich zum Seminar „RMT 1“ im Januar 2015 in Kirchzarten an.

Ich lies mich und meinen Mann von H. Blomberg testen, und er fand bei mir Zöliakie, Eisenmangel, Vitamin B12-Mangel, Schilddrüsenunterfunktion (oder -überfunktion) und Entzündungen im Gehirn. Bei meinem Mann testete er eine Glutensensibilität, ebenfalls Vitamin B12-Mangel und sicher noch mehr, aber ich habe es mir nicht notiert.

Ich war am Boden zerstört und dachte: Nun, das ist wohl der Anfang vom Ende und mit dem Alter wird es nur noch schlechter.

Unsere Lebensqualität war tief gesunken und nichts mehr machte Spaß.

Am 2.Tag des Kurses saßen wir mit H. Blomberg am Mittagstisch und ich fragte ihn, was meinem Mann vielleicht noch helfen könne, und er antwortete ohne Zögern: Vitamin B12 und Phosphat. Ich fragte ihn, wo ich das kaufen könne und er sagte: Bei mir.

Ich brauchte einige Zeit, um die Informationen, die ich die beiden Tage bekommen hatte zu verdauen, raffte mich dann aber auf und bestellte das Phosphat und Vitamin B12 und wir nahmen es regelmäßig ein.

Der Zustand meines Mannes besserte sich und meiner auch. Einige Zeit später konnte er wieder alles mit dem rechten Arm und der Hand tun.

Ich las das Buch über Autismus nochmals, beschäftige mich näher mit dem versteckten Gluten und achtete bei Einkäufen auf das Kleingedruckte.

Im September 2015 belegte ich den Kurs „RMT 2“. Jetzt fiel mir alles viel leichter und nach dem Testen konnte festgestellt werden, dass wir keine Mangelerscheinungen hatten.

Im Januar 2016 meldete ich mich für die ersten beiden Kurse „RMT 1“ und „RMT im Kindergarten“, da ich jetzt fit war und siehe, ich konnte sogar noch den 3.Kurs „RMT und Ernährung bei Autismus“ dranhängen, und es strengte mich gar nicht an.

Ich bin inzwischen wieder unternehmungslustig und voller Interesse für Neues. Ich freue mich auf

den nächsten Kurs „RMT 3“ im Januar/Februar 2017.

 

Was mir bei der Ernährungsumstellung schwerfiel:

 Wir leben jedes Jahr mehrere Monate in Frankreich und dort ist ein Leben ohne Brot unvorstellbar. Im Restaurant gibt es zu jedem Essen kostenlos Brot. Am Anfang war der Reflex natürlich, danach zu greifen und nur mit viel Bewusstseinsarbeit konnten wir diesen Reflex in ein „Nein, danke“ umwandeln.

Auf Käse zu verzichten war auch sehr schwer, inzwischen essen wir nur noch Schafs- und Ziegenkäse, auf Butter verzichten wir nicht.

Am Anfang war uns nicht klar, dass in jeder Soße Gluten steckt, in fast jeder Wurst, im Bier.

Die gelebte Konsequenz im Jahr 2015 /16 war: Fast kein Essen im Restaurant, keine Einladungen zum Essen annehmen und keine Einladungen austeilen – auch nicht in der Familie, was für Frankreich natürlich ungewöhnlich ist.

Viel Beschäftigung mit Kochen, Backen, neue Lebensmittel finden.

Schwierig war am Anfang auch, nicht mich selbst zu bemitleiden, nicht in eine passive Opferrolle zu fallen.

In Deutschland: Wir haben seit fast 3 Jahren keinen Kuchen mehr gegessen, es gab keine Weihnachtsplätzchen. Ich bin zu keinem Kaffeekränzchen mehr gegangen. Nudeln gibt es in unserem Haushalt nicht mehr, auch keine glutenfreien.

 

Was mir sehr geholfen hat:

Die Kurse bei H. Blomberg: Bei jedem Kurs habe ich mein Wissen erweitert, neu verdaut und integriert. Die Demonstrationen haben mich sehr berührt, sodass ich auf einer tiefen Ebene Zusammenhänge begriff und die Konsequenzen (z.B. Übungen zu machen) im täglichen Leben umsetzen konnte.

Die Übungen sind leicht auszuführen und haben eine große Wirksamkeit.

Der Austausch mit den anderen Teilnehmern der Kurse war auch sehr wichtig. Jeder hat seine eigene Lebensgeschichte, seinen eigenen Grund, warum er in dem Kurs war und daraus resultierten die verschiedenen Arten, wie jeder mit der Glutenunverträglichkeit umging.

Der Impakt des Furcht-/Lähmungsreflexes wurde mir erst allmählich klar. Die pränatalen Bewegungen sind eine große Hilfe und ich habe sie 1 Jahr lang jeden Tag im Bett ausgeführt.

Eine große Hilfe war natürlich auch, dass mein Mann von Anfang bei dieser Diät mitmachte.

 

Fazit

Inzwischen ist Kochen ein kleines, tägliches Abenteuer geworden, ich lese viel Rezepte und probiere sehr oft neue Sachen aus.

Ich mache viel „Galettes“, abends mische ich verschiedene Mehlsorten, füge etwas Salz und lauwarmes Wasser hinzu und backe sie am nächsten Tag in der Pfanne. Brot kaufe ich meistens im dm, im selber backen bin ich noch nicht gut.

Ich sammle Wildkräuter und Gewürzpflanzen und mein Essen schmeckt viel besser als in Restaurants, wo wir jetzt alles fad und eintönig finden.

Ich koche mit Liebe und wir genießen das Essen. Ich stelle inzwischen auch meine eigene Schokolade her.

Ich vermisse nichts, sondern fühle mich eher bereichert.

 

Hiermit danke ich H. Blomberg für alles, was er uns auf den Weg mitgegeben hat.

Ich freue mich auch immer wieder in Kirchzarten Kurse zu machen, es ist irgendwie „Heimat“ für mich geworden.

In Liebe und Dankbarkeit

im Januar 2017

Brigitte Renault

E-Mail: dbrenault@web.de